Amir, der Prinz von Khorasan

Heiterkeit Amir war der Prinz von Khorasan. Er tat alles im großen Stil. Als er in den Krieg zog, trugen dreihundert Kamele Töpfe, Pfannen und Teller für seine Küche.

Eines Tages wurde er vom Kalifen Ismail gefangengenommen. Aber auch im Unglück hat der Mensch Hunger. Als Amir seinen Hauptkoch in der Nähe sah, bat er den guten Mann darum, ihm ein Essen zuzubereiten. Nur ein Stück Fleisch war noch übrig. Das tat der Koch in einen Topf und stellte ihn auf das Feuer. Dann wollte er Gemüse holen, damit der Eintopf besser schmeckt.

Ein vorbeilaufender Hund roch das Fleisch und steckte seine Nase in den Topf. Als er die Hitze des Feuers fühlte, wich er schnell zurück. Aber er war so tollpatschig, dass der Topf auf seinem Kopf stecken blieb. Voller Panik lief er fort und konnte sich nicht davon befreien. Bei diesem Anblick brach Amir in schallendes Gelächter aus.

„Warum lachst du, wenn du allen Grund hast, traurig zu sein?“, fragte ihn der Wächter. Amir zeigte auf den Hund, der wie der Blitz aus dem Lager lief und sagte:

„Ich lache bei dem Gedanken, dass heute Morgen dreihundert Kamele nötig waren, um meine Küche zu transportieren. Jetzt kann ein einziger Hund alles forttragen.“

Amir war gerne fröhlich, obwohl er eine der schlimmsten Zeiten seines Lebens durchlebte. Daher müssen wir seine Unbeschwertheit würdigen. Wenn er auch trotz seiner großen Schwierigkeiten spaßen konnte, sollte es uns dann nicht möglich sein, bei geringeren Sorgen zu lächeln?